Der Tempel auf dem DononDer Donon ist zusammen mit dem Rocher de Mutzig, mit 1009 Metern, die höchste Erhebung der Vogesen und liegt an der Grenze zwischen dem Elsaß und Lothringen. An seinem Fuss entspringen die Weisse und die Rote Saar.

Schon seit der Jungsteinzeit um 3000 v.Chr. war der Ort besiedelt, beziehungsweise als Kultort mit einer sehr langen Tradition in Gebrauch. Später war er ein wichtiger Wallfahrtsort für die keltischen Stämme der Triboken, Mediomatriken und der lothringischen Leuken. Zur Zeit der Römer befand sich hier ein wichtiges gallo-romanisches Heiligtum, dessen Überreste man auf einem kleinen Plateau, westlich unterhalb des Gifpels, besichtigen kann. Die Orginalfunde der archäologischen Ausgrabungen liegen allerdings in Museen in Epinal und Strasbourg. Erst in der Zeit des Christentums und nach dem Niedergang des Römischen Reiches, verlor der Donon seine kultische Bedeutung.

Gefunden wurden Gräber, Grabbeigaben und Stelen, die hauptsächlich den Gott Merkur darstellten. Merkur/Teutates war der wichtigste Gott für die Menschen dieser Region. Mit ihm assoziiert ist auch der keltische Vogesus, der den Vogesen seinen Namen gab. Er wird hier als eine lokale Heroengestalt dargestellt, als ein Gott des Waldes, der von einem Hirschen begleitet wird. Außerdem finden wir auch Jupiter/Taranis, den Gott des Himmels und des Blitzes, dargestellt als Reiter.

Die Überreste eines Tempels auf dem Gipfel stammen von einem Gebäude, das 1869 errichtet wurde und als Museum dienen sollte.

Es gibt verschiedene Wege auf den Donon. Der klassische führt über den alten Pilgerpfad, ausgehend vom Col du Donon, aus südwestlicher Richtung auf den Gipfel. Hier gibt es mehrere energetische Schwellen, Schalensteine und umgestürzte Menhire. Man passiert die Überreste der gallo-römischen Tempelanlagen mit den Nachbildungen einiger Stelen, die hier gefunden wurden.

Seltsamerweise sind wir mit unseren Ausbildungen, warum auch immer, nie diesen Weg gegangen, sondern auf einem Waldweg bis zu einem Parkplatz auf dem kleinen, versteckten Pass zwischen den beiden Donongipfeln gefahren und von dort aus aufgestiegen. Man erreicht den Gipfel dann von Norden durch ein zauberhaftes Birkenwäldchen.

Ja, und eigentlich gibt es, wie schon kurz erwähnt, zwei Donongipfel – den großen und den kleinen im Nordosten, der eigentlich fast nirgendwo Erwähnung findet und fast völlig in Vergessenheit geraten ist. Man nimmt ihn eigentlich auch nur wirklich wahr, wenn man über die Nordseite aufsteigt.

Ausbilck vom Gipfel des DononDie energetischen Qualitäten

Für uns ist der Donon ein Ort der Kraft und Weite. Man ist dem Himmel nah. Ganz praktisch hat man einen der besten Rundumausbilcke in den Vogesen.

Man findet hier  die Qualitäten von Lebenskraft und Wachstum. Im nördlichen Bereich gibt es eine starke vertikale Achse wo sich die Energien von Himmel und Erde begegnen und austauchen können. Dann gibt es weitere kosmische Einstrahlpunkte und mehrere energetische Verbindungslinien zu anderen Plätzen, unter anderem dem Kloster auf dem Odilienberg. Kaum verwunderlich außerdem, dass der Donon Sitz eines Landschaftsgenius oder Landschaftsengels ist, einem Naturwesen, das für einen größeren Bereich in der Natur verantwortlich ist. Die Kräfte auf dem Donon sind nicht übermäßig stark, sondern wohltuend energetisierend und aufbauend.

Heute findet man auf dem Donon vorwiegend männliche Gottheiten (Merkur, Teutates, Vogesus, Jupiter/Taranis) und eher der männlichen Polarität zugeordnete Qualitäten (Himmel, Kraft, Weite), die auf die patriarchal orientierten Gesellschaften der Kelten und Römer zurückgehen.

Doch es gibt durchaus eine weitere Schicht am Donon, die etwas weniger offensichtlich ist. Wir nehmen an, dass vor allem bei der matriarchal orientierten Kultur der Menschen aus der Jungsteinzeit, die am Donon ebenfalls schon Spuren hinterließen, der Aspekt des Doppelgipfels eine größere Rolle spielte und für sie der Donon Symbol einer weiblichen nährenden Kraft war.

Und am Ende ist es vielleicht gar nicht so wichtig. Es ist was es ist, weder weiblich noch männlich, sondern einfach aufbauend, kräftigend, das Leben fördernd und schön. Verbindung schaffend, zwischen Himmel und Erde, den Göttern und den Menschen, wie der Götterbote Merkur, der hier einstmals verehrt wurde und ja selbst ein klein wenig androgyn daherkommt…