Das Feenplateau – Der Ort der weis(s)en Frauen

Das Feenplateau oder der „Hexentanzplatz“, wie dieser Ort in den meisten Karten verzeichnet ist, ist nicht leicht zu finden. Kein Schild weist den Weg und so sind schon manche Besucher einfach vorbei gegangen und am Elsberg gelandet…

Etwa 250 m nachdem man vom Wunderpfad kommend, am Hohenburgerberg das Hochplateau wieder erreicht hat, biegt man rechts auf einen kleinen Pfad ab, der sich mehrfach teilt und je nach Jahreszeit mitten durchs Dickicht führt. Nach wenigen Metern erreicht man dann ein zerklüftetes Felsplateau, an dessen äußerstem Rand der Hang schroff abfällt. Büsche und Bäume teilen es in mehrere Abschnitte.

In den Dörfern am Fuß des Odilienbergs erzählt man sich, dass man in Vollmondnächten immer wieder weißgekleidete Gestalten auf dem Plateau tanzen sehen konnte. Diese wurden dann als Feen oder auch als „Hexen“ bezeichnet, daher der Name Feenplateau oder Hexentanzplatz.

Das Feenplateau ist einer der archaischsten Plätze auf dem Odilienberg. Man hat hier den direktesten Zugang zu sehr, sehr alten Schichten menschlichen geistigen und spirituellen Lebens. Da der Ort nie überbaut wurde, müssen wir uns hier nicht durch die Asphaltdecke des Christentums und der Moderne hindurcharbeiten bis wir auf die Wurzeln unserer menschlichen Kultur und Spiritualität stoßen.

Unzählige Steinschalen und der Schmetterlingsstein

Der sogenannte Schmetterlingsstein auf dem Feenplateau ist einer der aussergewöhnlichsten Orte auf dem Odilienberg. Seine Form erinnert etwas an die eines Schmetterlings. In der Mitte des massiven Felsblocks befindet sich eine große Steinwanne, groß genug um einen Menschen aufzunehmen. An der breiteren Seite des Steins befinden sich links und rechts der großen Wanne außerdem zwei kleinere Schalen.
Es ist offensichtlich, dass der Schmetterlingsstein der zentrale Ritual- und Kultplatz gewesen sein muss. Er wirkt geheimnisvoll und beflügelt die Phantasie. Als Frau kommt einem bei seinem Anblick sofort der Akt des Gebärens in den Sinn, man denkt an einen Tauf- oder Geburtsstein. Vielleicht hat er aber auch bestimmten Einweihungszeremonien gedient.

Auf dem Feenplateau finden sich außerdem viele Steinschalen, natürlich und bearbeitet, die zu Heilzwecken genutzt wurden und mit unterschiedlichen Organen in Verbindung stehen.

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